Dienstag, 28. August 2007

Tut Tut Tut Tut Tut

Ist es eigentlich wirklich so ungewöhnlich, dass ich es hasse, ans Telefon zu gehen, wenn es klingelt?

Gut, das muss man auch nur eingrenzen: wenn ich ans Telefon meiner Eltern gehe (unter welcher Nummer ich ja früher auch zu erreichen war)?
Ich hasse es einfach, mich nach diesem ätzenden Klingelton (der sogar im Kanon dudelt, da meine Eltern zwei Telefone haben und jedes eine andere Melodie hat; kein Wunder also, dass man da leicht durchdreht!) mit nem super kreativen "Hallo?" oder nem noch kreativeren "Ja?" (ich benutz eher selten meinen Nach- oder vollen Namen am Telefon, Teil meiner Telefonphobie) zu melden, um dann zu hören, dass nach mir gar nicht verlangt wird. Vielleicht ist sogar die Oma dran oder die Tante, die man nur zu Weihnachten mal sieht. Und mit denen muss man dann überflüssigen Smalltalk betreiben, bis man endlich mal ein Elternteil gefunden hat, dass einem den Hörer abnimmt.

Ich hasse es einfach.
Ich telefoniere nicht gerne. Mit Freunden, okay, lässt sich ertragen und kann auch witzig sein. Aber dennoch finde ich das telefonieren so doof. Unpersönlich und allgemein... Auge in Auge mit jemanden reden ist viel besser; ich kann schließlich keine Grimassen durch den Telefonhörer schneiden. Und meine Mimik sieht da auch keiner. Und das olle obligatorische Schweigen zwischendrin kann am Telefon komplette Folter sein. Auge in Auge ist das okay, da kann man sich ruhig mal anschweigen oder sonstwas tun und sonstwo in der Gegend umhergucken. Am Telefon ist es alles so konzentriert auf hohle Worte.

Ich hasse telefonieren.
Blöder find ich es noch, wenn man dann mal bei Muttern anrufen soll (der wöchentliche Pflichtanruf sozusagen) und entweder ruft man zur falschen Zeit an (weil gerade die Lieblingssendung kommt) oder es ist einfach nichts los und man schweigt sich mehr an als dass man Worte austauscht. Ätzend.
Schlimmer noch, wie eben erlebt, wenn man kostbare Zeit, die man mit anderen Zeitvertreiben nutzen könnte, damit verschwendet, vergeblich zu Hause anzurufen. Es aber dauernd besetzt ist!
Was soll der Scheiß? Da wird gesagt; ja, ruf doch heut Abend mal an... ich rufe also am Abend an. Mehrere Male. Mit dem halbleeren Akku meines Telefons kämpfend. Und was höre ich? Tut tut tut tut tut tut. Danke fürs Gespräch! Dann nicht.
Das muss ich mir dann auch nicht antun. Danke!

Ich hasse telefonieren. Da schreib ich doch lieber SMS! Da kann man wenigstens noch Emoticons verwenden. Jawoll!

Mittwoch, 22. August 2007

Verschleppt vom Mainstream

Hach ja. Das muss jedem ja mal passieren. Hinterrücks vom Mainstream verschleppt zu werden. Wenn dann auch noch die doofe Kuh namens Langeweile dazu kommt und einem einfach so die Augen zuhält, dann hat man ja eigentlich keine andere Wahl, als dem Monster Mainstream zu folgen.

Ja, Mainstream. Jeder hat ein Blog. Ich bin aber nicht jeder! Ich will nicht jeder sein. Und doch schreib ich mir hier gerad die Fingerchen taub. Hmm. PARADOX! Egal, muss sein, Langeweile zwingt mich dazu!

Denn was soll man als arme Studentin in seinen Semesterferien auch anderes bis Ende Oktober machen? Ja, ich bin faul. Ich könnte mich sonst wie bilden und so. Sachbücher lesen und intellektuelle Filme und sowas gucken. Ins Theater gehen. Mich stumpf in die UB setzen, umgeben von anderen fleißigen Studenten. Was auch immer. Aber ich habe nichts zu tun. Muss keine Hausarbeiten schreiben, für keine Klausuren oder Prüfungen lernen. . Ich nicht. Hab ja auch erst ein Semester rum, da brauch ich doch nach den 4 Monaten Studium erstmal ne Pause. Jawoll!

Und was macht SemFler, wenns gelangweilt ist? Bloggen. Aua. Wie tief wir gesunken sind. Naja, egal. Stecke eh schon zu tief drin, nicht wahr? Also nicht mehr dagegen wehren. Ich bin also ne faule Socke, die lieber doof rumbloggt, als z.B. zu arbeiten oder dem Hotel Mama, in dem ich derzeit hause, irgendwie zur Hand zu gehen, oder mich andersartig nützlich zu machen. NEIN! Ich mach nichts. Aber ich blogge nicht nur, ich wandle schlafwandelmäßig auf diversen Foren umher, ich bin sogar relativ aktiv auf king.com. Ja, ich bin faul und kann nichts dagegen tun.

Heute habe ich mir allerdings mal vorgenommen, an die frische Luft zu gehen. Bzw. mich in mein kleines rotes Autolein zu setzen (das seine Zeit hier in der Heimat absitzen muss, während ich in der großen Stadt studiere, armes Autolein! Ich vermisse es sehr, wenn ich mal wieder bei eiskaltem Wind an der Bushaltestelle stehe!). Ich werde mich also in mein Auto setzen und Richtung Stadt fahren. Was unbedingt sein muss, da man in diesem Kaff, das ich Heimat nenne, einfach nur versauert. Verblödet. Irre wird.

Heimat hin oder her, hier gibt es einfach nichts zu tun und nachdem ich nun seit 4 Monaten in der (für mich) riesigen Stadt Kiel wohne, wirkt dieses Nest doch zuuu idyllisch. Nicht zu vergessen sind all die ollen Erinnerungen an meine Schulzeit, die mich hier heimsuchen. Nicht nett. Schon damals wollte ich unbedingt weg. Nein, ich hatte eine nette Schulzeit, meine Schule lag in einem ähnlich idyllischen Nest, keine Großstadt, eine Kleinstadt, und eigentlich wars doch nett. Aber das liegt hinter mir und ich will keinen Schritt zurück machen. Die Zeit am Gymnasium ist vorbei, jetzt zählt nur die Zukunft an der Uni.

Jedenfalls, ich schweife ab... ich wollte mich in mein Auto setzen und in die nächste Stadt fahren, denn hier ist ja nix los. Dort werd ich entweder shoppen (was bei näherer Betrachtung des Geldbeutel allerdings eher Wunschdenken ist) oder wahllos in der Gegend rumlaufen. Ich werde wohl Letzteres tun, meine Kamera natürlich immer an der Frau. Ich liebe es, durch irgendwelche Städte zu laufen, auf der Suche nach schönen, außergewöhnlichen Motiven. Eines meiner Hobbies. Meistens ziehen mich verlassene, verfallene, andersartig nicht mehr in das belebte Stadtbild passende Gebäude an. Faszination Verfall. Jawoll, ich bin so ein Freak.

Keine Ahnung wieso, aber ich liebe alte, verlassene Häuser und Gegenden. Da spürt man längst vergangene Zeiten, eine Vergangenheit, die mal nicht meine ist. Eine schöne Abwechslung. Abgeplatzter Putz, sich wölbende Tapeten, der Zahn der Zeit an allem. Herrlich. Also ab in die Stadt und neue alte Häuser suchen. Obwohl ich mittlerweile jedes leerstehende Haus der Stadt mindestens zweimal fotografiert habe. Hmm. Naja, in meinem Hinterkopf hab ich aber bereits neue Ziele vor Augen. Wie gut, dass man kleines Auto so lange auf mich warten konnte. Damit werd ich mir schon die Zeit vertreiben.

In dem Sinne werde ich jetzt mal das Bloggen lassen und Autochen anschmeißen (muss vllt noch aufgezogen werden, der gute kleine Fiesta xD). So viel zu mir. Mehr sinnlose Gedanken wird es sicher bald geben. Denn was gibt es hier auch sonst zu tun? Friede dem Mainstream!!