Sonntag, 18. Mai 2008

Ernst ist doof

Drei Monate später.


Das Buch ist längst wieder in der Versenkung verschwunden. Grund: Zu viele Ideen, zu kleiner Ausguss, wenig Zeit, Schreibblockade. Naja, es wird sowas wie ein Lebensprojekt und das Leben ist lang. Bin ja auch noch zwei Monate 21. Danach wirds eng. Dann gehts steil auf die 30 zu. Und wo das endet, wissen wir ja alle.

Ich prokrastiniere immer noch. Ständig. Meistens im Internet. Man entdeckt ja so viele neue Dinge. Ich entdecke YouTube mehr und mehr für mich. Nachdem ich coldmirrors Harry Potter Synchronisationen zum hundertsten gehört/geguckt hab, bin ich auf smosh umgestiegen. Genau meine Tasse Humor. Und schick anzusehen sind die zwei auch. Und damit meine ich natürlich den Grad der Professionalität in ihren Videos. Mittlerweile kenn ich die Videos jedoch auch schon auswendig, was mich auf die Suche nach neuen Hobbies bringt. Obwohl ich wohl noch nen Monat mit den Videos auskommen könnte, wie ich mich kenne. Aber danach?

Danach könnte man ja mal was für die Uni machen. Habe noch zwei Referate vor mir. Das nächste in genau zwei Wochen. Also morgen in zwei Wochen. Und ich habe noch absolut gar nichts dafür gemacht. Das ist ne Einstellung. Dafür habe ich mit Bravur mein erstes Referat überlebt. Dafür mal eben schnell selbst auf die Schulter gekloppt. ... aua. Jedenfalls, ja, ich habe meine Referatsphobie wohl mehr oder weniger überstanden. Es ist gar nicht mal soo hart. DENN die Leute in den Uni-Kursen siehst du vielleicht eh nie wieder. Oder sie haben so ein löchriges Gedächtnis wie ich und vergessen mich vielleicht sowieso bald. Alles gut. Uni ist toll. Diese Anonymität ist einfach nur herrlich.

Es ist viel passiert in diesen Monaten. Einiges, worüber ich nicht rede, anderes, worüber ich gerne berichte, weil es nicht annähernd so spannend/bewegend/erschütternd wie das "Einiges" sein wird. Ich war das erste Mal auf der Nordseeinsel Föhr und habe gelernt, dass die Nordsee doch gar nicht mal so schlecht ist. Obwohl ich weiterhin Ostseefan bleibe. Ist schließlich mein Heimatgewässer. Einmal Ostsee, immer Ostsee, ne?
Außerdem habe ich in dieser Zeit eine Million neue Lieblingsbands für mich entdeckt. Da wären: The Zutons, The Fratellis, The Coral (mit denen ich gleichzeitg meine wieder-zum-Leben-erweckte Leidenschaft für Scrubs teile), Family Force 5, 30 Seconds to Mars (ja, ich gebe es endlich zu: Jared Leto ist toll - obwohl ich ihn als Schauspieler nicht so spannend fand), Danko Jones, Kings of Leon, Buckcherry (die letzten beiden verbinde ich mit meinem neuen Job als Shia LaBeouf-Fangirl, nachdem ich prokrastinierenderweise zum 1000mal Disturbia geguckt habe) und The Hoosiers. Okay, es waren nicht eine Million, aber fast. Und diese "paar" sind genial und ich erwarte zukünftig Großes von jedem von ihnen. Vielleicht sogar ein Konzert in meiner Nähe. Wäre das toll.
Vorher gehts zu Indiana Jones 4 in die Kinos, in dem nicht nur mein Kindheitsidol und meine ich-steh-schon-mit-14-auf-alte-Männer-Schwärmerei Harrison Ford mitspielt (D'UH!), sondern, man glaubt es kaum, auch der tolle Shia LaBeouf mit dem Hundeblick! Kann es besser kommen? Kaum, aber am Dienstag gehts zum neuen Colin-Farrell-Film, in dem Colin endlich wieder die richtige Frisur hat. Ach und in den neuen Patrick-Dempsey-Film muss ich natürlich auch. Nachdem Grey's Anatomy in die Sommerpause (BÖSE!) gegangen ist, braucht man doch die übliche Dosis McDreamy.

Man merkt, ich führe ein geradezu oberflächliches Leben. Aber, mal ehrlich, ab und an ist es gesünder, sich Fangirlartig über das Aussehen bestimmter Menschen auszulassen und jeden Tag neue Bands für sich zu entdecken, als dem Ernst des Lebens ins Auge zu blicken. Ich mag Ernst nicht. Ernst ist doof und hat keine schönen Augen!